1936 mussten die Brüder Ludwig und Julius unter der Naziherrschaft das Haus zwangsweise verkaufen. In einer Nacht- und Nebelaktion brachte der spätere Bürgermeister Heinrich Viebrock seinen Freund Julius Frank nach Hamburg. Von dort fuhr der Lilienthaler Fotograf auf dem Schiff „President Harding“ nach New York in die Freiheit. Seine Freundin Hilde folgte ihm einige Monate später nach Detroit, wo die beiden heirateten. Mutter Johanna emigrierte ebenfalls in die USA. Bruder Ludwig konnte sich nicht zur Flucht entschließen und wurde 1938 in der Pogromnacht in Bremen verhaftet und ins Konzentrationslager nach Oranienburg gebracht. Nach 70 Jahren und nach intensiven Recherchen für das Buch „Als die Hoffnung starb…“ fanden Mitglieder des Heimatvereins im Jahr 2005 die Familie Frank in Kalifornien. Auf Einladung der Gemeinde Lilienthal und des Heimatvereins kamen 2006 Barbara und Michael Frank mit ihrer damals 91-jährigen Mutter nach Lilienthal. Vater Julius verstarb bereits im Jahre 1959. Es war ein emotionaler Besuch, der zur Aussöhnung der Familie Frank mit Lilienthal führte. „Unsere Aufgabe ist es, über dieses dunkle Kapitel der deutschen Geschichte vor allem mit der junge Generation zu sprechen, damit Ähnliches nicht wieder passieren kann“, unterstrich Kristian Tangermann in seiner kurzen Ansprache.
Nähere Informationen sowie eine Online-Ausgabe des Buches „Als die Hoffnung starb…“, welches das Schicksal der Familie Frank beschreibt, ist im Internet unter der Rubrik Bibliothek auf www.heimtverein-lilienthal.de. zu finden
Autoren des zeitgeschichtlichen Buches vom Heimatverein Lilienthal:
Harald Kühn und Peter Richter.